Wenn man ein wichtiges Event in Barcelona erwähnen sollte, wären es sicherlich die Olympischen Spiele im Jahr 1992. Das war der Moment, als Barcelona sich ganz hübsch, sauber und modern gemacht hat. Auf dem Berg Montjuïc finden wir die Anlagen, die für die Veranstaltungen gebaut und umgestaltet wurden. Im zentraler Position finden wir das Olympiastadion, das eigentlich aus dem Jahr 1929 stammt. Damals wurde Barcelona für die „Olimpiada Popular“ (Volksolympiade) 1936 vorbereitet und baute das Stadion. Sie war die Alternative zu den Olympischen Spielen in Berlin, da Spanien dagegen war. Leider wurde das Event annulliert, als der spanische Bürgerkrieg einen Tag davor ausbrach.
1986 wurde die Stadt Barcelona für die Olympische Spiele 1992 gewählt und musste sich dann beeilen, alles schnell und richtig fertig zu stellen. Sie hatte bereits die Schwimmbäder (Piscina Municipal de Montjuïc auf der anderen Seite des Montjuic) und das Stadion. Das Stadion war allerdings relativ klein, so wurde beschlossen den Innenteil tiefer zu legen – für 75.000 Zuschauer. Nach den Olympischen Spielen wurde das Stadion für Fussball, Rugby und heute wird es für Leichathletik benutzt. Die Fassade blieb erhalten, so wie damals war, aber mit einer Besonderheit: die Olympische Schale. Und hier eine kleine Anekdote: Herr Rebollo, paralympischer Sportler mit Silbermedaille im Bogenschiessen, schoss einen brennenden Pfeil aus dem Zentrum des Stadions direkt auf die Olympische Schale. Und die Flamme brannte. Es war aber geplant, dass der Pfeil nicht die Schale treffen sollte, sondern die Flamme wurde mit Gas entzündet! Der Pfeil ist draussen auf die Strasse weitergeflogen, wie es eigentlich perfekt geplant war. Die Fernsehkameras waren so ausgerichtet, damit optisch von zu Hause am Fernseher alles perfekt war. Allerdings findet man Fotos und sogar Postkarten, auf denen der Pfeil vorbei fliegt.
Zu bemerken ist auch die Glocke draussen. Sie war ein Geschenk von der Familie Bachert aus Heilbronn (Glockengiesser/Glöckner seit 1725) und wurde gratis von der Lufthansa transportiert. Jedes mal, wenn ein Athlet einen Rekord bricht, läutete die Glocke.
Hinter dem Stadion finden wir den Palau Sant Jordi (Palast Heiliger Georg), der von dem japanischen Architekten Arata Isozaki gebaut wurde. Hier wurde bei den Olympischen Spielen Handball und Basketball gespielt. Das berühmte ‚Dream Team‘ schlug hier alle anderen Manschaften. Die Kapazität liegt zwischen 14.000 und 17.000 Zuschauern. Es gibt mobile Sitzreihen, die den Innenraum flexibel umwandeln. Heutzutage benutzt man das Gebäude für sportliche Wettkämpfe, so wie Gymnastik oder auch für Konzerte und Shows. Sänger wie Luciano Pavarotti, Madonna oder Rolling Stones haben hier gesungen, da hier die Akustik ausgezeichnet ist. Das Gebäude ist ein ganz moderner, technologischer Erfolg.
Neben dem Palau Sant Jordi finden wir die Piscines Bernat Picornell (Picornell Schwimmbäder), die vor 1992 schon existierten. Eine kleine Kuriosität ist, dass Sonntags im Sommer von 19 – 21 Uhr die Schwimmbäder für FKK freigegeben sind.
Interessant ist auch der weisse Telekommunikationsturm des Architekten und Ingenieurs Santiago Calatrava aus Valencia. Der 120 Meter grosse Turm stellt einen Athleten dar, der sich verneigt, um eine Medaille zu erhalten. Durch seine perfekte Neigung funktioniert der Turm auch als eine gigantische Sonnenuhr. Seit 1993 ist der Telekommunikationsturm ausser Betrieb.
Das letzte Gebäude ist die Sportuniversität, bei den Olympischen Spielen der Austragungsort von Ringkampf und griechisch-römischen Kampf. Hier konnten wir sensationelle Sprünge ins Wasser vor dem Hintergrund von Barcelona im Fernsehen bewundern.